Mariella RIDDA
Rose EISEN
„Der Reiz einer Frau kann einem Künstler viel über Kunst offenbaren.“
Rose Eisen hat dieses Zitat des französischen Malers Pierre Bonnard auf ihre Fotografie übertragen: mittels einfacher Requisiten, mittels Früchten und Pflanzen, Farben, Schatten und Licht collagiert sie aus Motiven der europäischen Kunstgeschichte von Dürer bis Lovis Corinth und Max Beckmann und aus fotografischen Abbildern der Stars aus der Hollywood-Traumfabrik neue Bilder, die an mit der Kamera gemalte Stillleben erinnern. Und sie entdeckt dabei nicht nur neue Seiten der Fotografie, sondern auch neue Facetten der Frau: so verbindet Rose Eisen die traditionelle Sicht der – männlichen – Künstler auf die Frau als Muse, Modell und Mätresse mit einem neuen emanzipierten weiblichen Selbstverständnis, das der Weiblichkeit huldigt, anstatt einen männlichen Voyeur zu befriedigen. Wo die Ikonen des Films und der Alten Meister ihr nicht als Anregung dienten, nimmt sich die Fotografin selbst als Modell, ohne dabei ihre Person preiszugeben.
TEXT ROSE EISEN: Dr. Angelika Leitzke