MARION und ANNABELLE MANDENG (Schwägerinnen), zeigen Ihre neuen Arbeiten in der Galerie Z22.
Marion Mandeng ist eine Künstlerin, die sich in letzter Zeit mit den Zusammenhängen zwischen gesellschaftlichen Vorurteilen und der Rolle der Frau beschäftigt hat. Sie erwarb einen MA am Central
Saint Martin (mit Auszeichnung).
Marion Mandeng konzentriert sich in ihrer Arbeit auf menschliches Verhalten, um auf die ihrer Meinung nach anhaltende Diskriminierung in der Gesellschaft hinzuweisen. Ihre Praxis reflektiert ihre
Erfahrungen als Frau und Mutter von drei Töchtern. Die Me-Too-Bewegung hat uns daran erinnert, dass die Gesellschaft weiterhin mit Geschlechterkonflikten zu kämpfen hat. Auch in der Politik
scheint das Bild von starken männlichen Führungspersönlichkeiten, die mit nationalistischen und populistischen Ideologien verbunden sind, wieder aufleben. Ihre Projekte zielen darauf ab, das
Bewusstsein und die Besorgnis für eine Verschiebung der männlichen und weiblichen Elemente in der Gesellschaft zu wecken.
Die Objekte werden oft in großer Zahl gezeigt. Dies verweist auf den Begriff der Wiederholung als Verweis auf Freuds Analyse der Konfliktlösung. Wiederholung ist ein psychologisches Phänomen, bei
dem eine Person ein Ereignis, das oft mit einem traumatischen Vorfall oder einer Angst verbunden ist, mehrfach wiederholt oder nachspielt.
Ich Habe als jugendliche angefangen, meine Kunst gezielt umzusetzen. Gemalt hatte ich seitdem ich ein Kind war, dazu kam das Experimentieren mit Skulpturen aus Holz und Ton. Kunst zu studieren
kamm für meine Familie jedoch nicht in Frage. Ich entschied mich daher für einen Beruf, in dem ich mich auch ausdrücken konnte und wurde Schaspielerin und Moderatorin. Mein Bedürfnis mich
haptisch auszudrücken und Bleibendes zu schaffen, blieb dennoch und so malte ich weiter und stellet Anfang des 2000er Jahre meine vornehmlich gegenständlichen Ölbilder aus. Durch meinen
Bekanntheitsgrad aufgrung´d meiner Berufe berichtete die Presse, ich wurde dazu in zu Talkshows eingeladen, solltze live malen usw. Damit fühlte ich mich unwohl, daher legte ich meine
Gummispachtel - mit dem ich ausschließlich malte - nieder.
Seit knapp zwei Jahren widme ich mich nun der Umsetzung meiner Hope Reihe. Mein Stil hatte sich verändert, statt zu spachteln, tupfe ich mit Acryl. Die Tupfttechnik erlaubt meinen Arbeiten, sich
zu entwickeln und Synergien aufzuzeigen, wo anfänglich keine sind. Es entstehen Harmonien und Disharmonien, die schließlich zu einem Bild verschmelzen.
Ich konzipiere meine Bilder, indem ich mich mit Inhalten auseinandersetze, die ich kommunizieren möchte. Erst entstehen daher die Inhalte, die ich schriftlich ausformuliere, dann die dazugehörige
Vision in meinem Kopf, welche Formen und Farben notwendig sind, damit sich diese Inhalte transportieren lassen. Dann erst gehe ich an die Leinwand. Acryl ist dabei mein gewähltes Material, da so
das Tupfen erkennbarer bleibt und ich Schicht um Schicht auftragen kann, bis die Gesamtstruktur des Motivs erreicht ist. Jedes Bild entsteht so in einigen Wochen und steht damit auch symbolisch
für die erforderliche Zeit, die Veränderungen brauchen, um sich zu entwickeln.
Ich male, um zu kommunizieren, um Themen gegenständlich zu machen, die jeden von uns in der heutigen Zeit
betrefft.
Als Tochter eines kamerunischen Staatsministers und einer deutschen Studienrätin habe ich einige Jahre in Pakistan und Togo als Jugendliche aufgrund der Auslandtätigkeiten meiner Mutter als
Auslandsexpertin verbracht. Dazu kommt, dass meine Hautfarbe sowohl in meinen Berufen als auch in meinen privaten Begegnungen ständig Thema war und ist. Mein Bedürfnis nach Harmonie von
vermeintlich gegensätzlichen Hintergründen, Erfahrungen, Bedürfnissen und Ansichten haben mich früh geprägt und spiegelt sich in meinen aktuellen Arbeiten wider.