PAOLA  PAREDES | UNTITLED  |  2016  ( FROM " UNTIL YOU CHANGE")
PAOLA PAREDES | UNTITLED | 2016 ( FROM " UNTIL YOU CHANGE")

Das Photo zeigt eine junge Frau, die eine Flasche Shampoo getrunken hat, um ins Krankenhaus gebracht zu werden und der Suchtklinik zu entkommen. In Ecuador existieren ungefähr 200 Einrichtungen um die Homosexualität von Männern, Frauen und Transsexuellen zu „heilen“, die gesellschaftlich
immer noch als Krankheit definiert wird. Sie werden gegen ihren Willen eingesperrt und sind emotionaler und physischer Gewalt wie z.B. Zwangsernährung, Schläge und „korregierenden“ Vergewaltigungen ausgesetzt. Die Bildserie basiert auf einem sechsmonatigen Interview mit einer
ehemaligen Insassin. Paredes realisierte, dass sie auch an diesem Ort sein könnte, wenn ihre Familie ihr „coming-out“ nicht akzeptiert hätte. Wegen des strikten Kameraverbots wurde sie selbst zur Protagonistin, nutzte ihre eigenen Erfahrungen und Gefühle und machte Dinge sichtbar, die niemals
sichtbar werden sollten. Bis heute kann die ecuadorianische Gesellschaft das Menschenrecht auf eine selbstbestimmte sexuelle Orientierung nicht akzeptieren. Es hält sich immer noch die Idee einer sogenannten "Krankheit“, die geheilt werden muß.

The photograph shows a young woman who drank a bottle of shampoo to get taken to a hospital in order to escape an addiction center. In Ecuador, approximately 200 facilities exist to ‚cure‘ homosexual men, women and transsexuals. Imprisoned against their will, they are subjected to emotional
and physical torture such as force-feeding, beatings and corrective rape. Paredes spent six months interviewing a woman who had been locked up in one of these clinics. She felt if her family had not accepted her own coming-out, she might have also ended up in a place like this. Because of the strict camera prohibition, she cast herself as a protagonist, incorporating her own emotions and experiences in order to stage a series of images based on the interview. This work allows us to see what was never meant to be seen. Until today Ecuadorian society cannot accept the human right of self-determined sexual orientation. There still remains the idea of a so called “malady’ that must be cured.



©PAOLA PAREDES
©PAOLA PAREDES

PAOLA PAREDES,

ECUADOR